Heizungswasseraufbereitung als Gewährleistungsfalle | |
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Heizungswasseraufbereitung VDI 2035
Welches Wasser soll für die Befüllung der Heizungsanlage verwenden werden?
Grundsätzlich war es früher sehr einfach. Für das Befüllen der Heizungsanlage brauchte der Handwerker einfach nur Trinkwasser. Heute muss der Fachmann bei der Befüllung vor Ort gut überlegen, wie er das Wasser aufbereitet, bevor er es einfüllen kann. Chemische Kenntnisse sind Pflicht, um keine Fehler zu machen.
Er muss ein geeignetes Verfahren auswählen (Enthärtung oder Entsalzung) und sich für oder gegen chemische Zusätze entscheiden.
Da schleichen sich schnell Fehler ein, die größere Schäden verursachen können. Grundsätzlich gibt es aus fachlich versierten Kreisen Empfehlungen. Diese Empfehlungen wurden vom Verein Deutscher Ingenieure, kurz VDI herausgegeben.
Er muss ein geeignetes Verfahren auswählen (Enthärtung oder Entsalzung) und sich für oder gegen chemische Zusätze entscheiden.
Da schleichen sich schnell Fehler ein, die größere Schäden verursachen können. Grundsätzlich gibt es aus fachlich versierten Kreisen Empfehlungen. Diese Empfehlungen wurden vom Verein Deutscher Ingenieure, kurz VDI herausgegeben.
Es gibt hier zum einen die:
- VDI 2035 Blatt 1
- Technische Regel: Richtlinie ICS: 91.140.10 ,91.140.65
Deutscher Titel:
Heizungsanlagen
Englischer Titel:
Prevention of damage in water heating installations – Scale formation in domestic hot water supply installations and water
heating installations
Ausgabedatum: 2005-12
Erhältlich in: deutsch / englisch
Herausgeber: VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik
Autor: VDI-Fachbereich
- Technische Gebäudeausrüstung zugehörige Handbücher
VDI-Handbuch Sanitärtechnik VDI-Handbuch Wärme-/Heiztechnik - Kurzreferat:
Das Dokument gilt für Wassererwärmungsanlagen nach DIN 4753 Warmwasserheizunganlagen nach DIN EN 12828 innerhalb eines Gebäudes, wenn die Vorlauftemperatur bestimmungsgemäß 100 °C nicht überschreitet. Für Industrie- und Fernwärme-anlagen ist das AGFW-Arbeitsblatt FW 510 bzw. VdTÜV-Merkblatt TCh 1466 zu beachten.
Die Richtlinie beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem Thema Wasserenthärtung.
Diese besagen, sehr einfach, zusammengefasst:
Wenn man kein enthärtetes Wasser bei der Befüllung verwendet, kann es zu Ablagerungen führen!
- VDI 2035 Blatt 2
Hier die technische Auslegung der Alpenland Heizungswasser KG:
Technische Auslegung der VDI2035 Blatt 2 "Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen - heizwasserseitige Korrosion"
(in Anlehnung an das VdTÜV-Merkblattes TCH 1466)
Erläuterungen für Planer, Heizungsbauer und Betreiber von Wärmenetzen
Vorbemerkungen
Die VDI-Richtlinie 2035, Blatt 2 beschreibt umfangreich viele mögliche Korrosionseffekte und Einflüsse zur Entstehung und Vermeidung von Korrosionsschäden in Warmwasser (WW-) Heizungsanlagen.
Geltungsbereich
Die VDI-Richtlinie 2035 gilt für Warmwasser-Heizungsanlagen nach DIN EN 12828, deren Betriebstemperaturen 100 °C nicht überschreiten. Für WW-Heizungsanlagen im Verbund von Heißwasser Heizungsanlagen und Heizungsanlagen mit Temperaturen > 100 °C gilt das AGFW-Arbeitsblatt FW 510.
Die VDI 2035 Blatt 2 geht grundsätzlich von geschlossenen wasserführenden Systemen und von einem sauerstoffarmen Wasser aus. Nur bei dieser Ausgangslage ist es möglich, die Reduktion der Korrosionsvorgänge über die Aufbereitung von Wasser so zu reduzieren, dass die technisch „normale“ Lebensdauer der WW Anlage erreicht
Das Korrosionsverhalten der in Wärmenetzen üblicherweise verbauten Werkstoffe
Die Lebensdauer von Wärmenetzen wird wesentlich von der Lebensdauer der hierfür verwendeten metallischen und nichtmetallischen Werkstoffe beeinflusst. Bei Metallen ist diese entscheidend geprägt vom Aufbau und Erhalt von dünnen Schutzschichten aus Metalloxiden, auf deren Oberflächen die Korrosionsvorgänge soweit hemmen, dass eine Nutzungszeit nach VDI 2067 erreicht wird. Die Schutzschichtbildung ist am Anfang ein Korrosionsvorgang, der bei guter Ausbildung der Schutzschicht quasi zum Stillstand kommt. Die Schutzschichten der diversen Werkstoffe weisen ihre optimale Beständigkeit bei unterschiedlichen chemischen Bedingungen auf, weshalb ähnliche Werkstoffe der Art (z. B. Eisenwerkstoffe) den Korrosionsschutz erleichtern. Kupferwerkstoffe sind unter „normalen“ Bedingungen problemlos zu integrieren. Aluminiumbauteile erfordern besondere Berücksichtigung. Die Korrosion selbst ist ein elektrochemischer Vorgang in sog. Korrosionselementen, der von lokalen Unterschieden im Werkstoff, den Schutzschichten und den wasserchemischen Verhältnissen beeinflusst wird. Je stärker die Unterschiede, desto kräftiger ist das Korrosionselement (Korrosionspotenzial) und desto größer ist die Gefahr für örtliche Korrosion. Gleichmäßige Verhältnisse führen zu flächenförmiger Korrosion, die so gering sein kann, dass man die technisch übliche Lebensdauer erreicht. Die Korrosionsgeschwindigkeit wird auch durch die elektrische Leitfähigkeit (LF) des Heizmediums beeinflusst. Eine niedrige LF behindert den Fluss des Korrosionsstromes, eine hohe LF (geringer elektrischer Widerstand) erleichtert Korrosionsvorgänge. Dies gilt aber nur für aufbereitetes Wasser ohne Zugaben von chemischen Inhibitoren zur Vermeidung von Korrosion. Schutzschichten können durch chemische und physikalische Vorgänge geschädigt werden, indem z. B. durch einen zu niedrigen pH-Wert die Schutzschichten aufgelöst oder durch zu viel Sauerstoff die übliche Schutzschichtbildung „gestört“ wird, siehe VDI 2035, Blatt 2, Abschnitt 5+6. Werden Schutzschichten durch mechanische (z. B. Vibrationen, Schwingungen, zu hohe Strömung) oder thermische (Wechsel-) Beanspruchungen abgetragen, ist dort der Korrosionsschutz nicht mehr gegeben und der Werkstoff korrodiert lokal. Fehlstellen in Schutzschichten können sehr rasch korrodieren, wenn in der Umgebung große Flächen geschützt und nur kleine aktive Korrosionsstellen vorhanden sind. Der Korrosionsstrom konzentriert sich dabei auf die Fehlstellen und führt zu Lochkorrosion. Nichtmetallische Werkstoffe versagen meist durch falsche Behandlung beim Einbau (z. B. zu geringer Anpressdruck bei Dichtungen), behinderte Dehnung oder Überdehnung bei Polymeren. Metallische Werkstoffe korrodieren bei gleichzeitiger Anwesenheit von Wasser und Sauerstoff (aus der Luft) unter Bildung von Eisenoxiden (Rost), Original-Gussoberflächen mit sog. Gusshaut deutlich langsamer. Abhängig von den betrieblichen und wasserchemischen Bedingungen erfolgt eine relativ langsam ablaufende flächige oder muldenförmige Korrosion mit der Bildung von Rostschlamm, aber auch die relativ schnell ablaufende Lochkorrosion ist möglich. Bevorzugt korrodieren die thermisch (durch Schweißen), mechanisch, geometrisch (in Spalten) oder chemisch (Lufteinzug) besonders beeinflussten Bereiche. Die Korrosionsprodukte können zu Verstopfungen z. B. in Fußbodenheizrohren und Armaturen etc., sowie zu wärmestauenden Ablagerungen im Heizkessel führen. Verzinkter Stahl ist eher ungünstig, weil die Verzinkung bei Temperaturen > 60 °C leicht abplatzt und mittelfristig in alkalischem Wasser aufgelöst wird, wobei sich das Zink ähnlich verhält wie die Erdalkalien (Härtebildner), siehe VDI 2035, Blatt 1.
Das definierte Ziel des Korrosionsschutzes in Wärmenetzen ist deshalb, den Zutritt von Sauerstoff so gut wie technisch möglich zu unterbinden.
Darüber hinaus ist ein „schwach alkalischer“ pH-Wert von mind. 8,2 optimal 8,5-9,5 (max. 10,0 abhängig von den verbauten Materialien) erforderlich. Nichtrostender Stahl ist in Wärmenetzen gut beständig. Korrosion durch eingeschwemmte Eisenoxide tritt nicht auf, wenn die im Abschnitt 7
genannten Bedingungen eingehalten sind. Kupferwerkstoffe (Kupfer, Nickelbronze, Rotguss, Messing) Kupfer, Nickelbronze, Rotguss, entzinkungs-beständiges- und Sondermessing sind in schwach alkalischem (pH-Wert 8,2-9,5) und sauerstoffarmem Füllwasser gut beständig. Messing mit zu niedrigem Kupfergehalt kann bei bestimmter Wasserzusammensetzung (u. a. bei Füllung mit reinem Weichwasser, mit hoher Chlorid und
Natriumhydrogencarbonat-Konzentration) durch Entzinkung geschädigt werden, siehe auch VDI 2035, Blatt 2, Abschnitt 6.1.
Bei Strömungsgeschwindigkeiten (auch lokal an Turbulenzzonen) > 2 m/s kann bei Kupfer Erosionskorrosion auftreten. Die Kupferlegierungen verhalten sich etwas besser, sind aber auch anfällig. Normales Messing mit etwa < 70 % Kupfer ist in Gegenwart von > 10-15 mg/l Ammoniak im Heizwasser in Gegenwart von Zugspannungen anfällig gegen Spannungsriss-Korrosion.
Kupfer und seine Legierungen versagen in Gegenwart von Sulfiden unter Bildung schwarzer, kristalliner Beläge aus Kupfersulfid. Sulfide können im Heizwasser aus dem Sulfat des Füllwassers durch mikrobielle Vorgänge und chemisch durch Umwandlung aus Sulfit (z. B. aus dem Sauerstoffbindemittel
Natriumsulfit) entstehen. Wenn man Proben sulfidhaltigen Wassers mit verdünnter Säure versetzt, entsteht ein typischer Geruch nach faulen Eiern.
Aluminiumwerkstoffe Anlagen mit nennenswertem Anteil an Aluminium-Werkstoffen werden ohne Inhibitoren (nur möglich, wenn kein zu großer Materialmix besteht) am besten mit salzarmem Heizwasser (el. LF bei 25 °C < 100 μS/cm) betrieben. Sie sollen zudem nur begrenzte Anteile an Kupferwerk-stoffen aufweisen. Al-Werkstoffe neigen in Wärmenetzen zur längeren Gasbildung, bis sich eine homogene, dichte Schutzschicht ausgebildet hat. Inhibitoren können die Gasproduktion verringern. Al-Werkstoffe werden durch zu alkalisches Wasser (pH-Wert > 8,5 bei unlegiertem Aluminium, pH-Wert > 9 bei Aluminiumlegierungen) angegriffen, wobei verstärkt Gas (Wasserstoff) entwickelt wird. Strömungsgeschwindigkeiten > 2 m/s können Erosions-korrosion verursachen. Wenn die auf Al-Legierungen grundsätzlich vorhandene Schutzschicht chemisch oder mechanisch geschädigt wird, ist Aluminium das unedelste Gebrauchsmetall in Heizanlagen!
Kontaktkorrosion durch Mischinstallation metallischer Werkstoffe
Als Kontaktkorrosion bezeichnet man eine lokale Korrosion, die bei direktem Kontakt von elektrisch leitenden Stoffen mit deutlich verschiedenem elektro-chemischem Potenzial entsteht. Als Beispiel wird häufig „edles Kupfer" und „unedles Eisen" angeführt, bei dem das Eisen korrodiert. Dies ist richtig,
wenn man die sog. Normalpotenziale betrachtet, die metallisch blanke Oberflächen in starken Lösungen von Kupfer- und Eisensalzen zugrunde legen. Blanke Metall-Oberflächen sind aber in Heizanlagen i. d. R. nicht gegeben, allenfalls Metalle mit unzureichenden Schutzschichten. Da alle Oxide der Metalle „edler“ als die Grundwerkstoffe sind, ist lokale Korrosion auch am gleichen Werkstoff an Fehlstellen der Schutzschicht möglich! Für die Praxis wichtig sind die aktuellen Potenziale der Werkstoffe incl. ihrer Schutzschichten in dem gegebenen Heizungswasser. Aus diesem Grund ist die Gefahr von Kontaktkorrosion in Heizanlagen nicht gegeben, wenn die Korrosionspotenziale der eingesetzten Werkstoffe mit ihren Schutzschichten in einem Heizungswasser ähnlich sind. Dies ist der Fall bei artähnlichen Werkstoffen (z. B. Eisenwerkstoffen), aber auch bei anderen Werkstoffen mit ähnlichem Korrosionspotenzial, z. B. Kupferwerkstoffen. Aluminium Legierungen sind bei den für Eisen und Kupferwerkstoffe idealen pH-Werten schlechter beständig und können durch Kontaktkorrosion versagen.
Dichtungen und Packungen, Elastomere und Kunststoffe
Die vorgenannten Komponenten und Werkstoffe sind in Heizungswasser ohne besondere Konditionierungsmittel (Korrosionsschutzmittel) nur gut beständig, wenn sie sachgemäß angewendet und eingebaut wurden und das Heizungswasser sauerstoffarm ist. Zusätzlich sollten die Nachspeisemengen stark begrenzt sein (ca. 10 % des Füllwasservolumens auf die Lebenszeit). Ausnahmen können sich bei Dichtungen und
Packungen bei zu stark alkalischem Wasser (z. B. bei Füll- und Ergänzungswasser aus enthärtetem Wasser mit hoher Säurekapazität [KS4,3 > 5 mmol/l]) ergeben, wenn sich an Leckstellen die Inhaltsstoffe des Heizwassers aufkonzentrieren können, siehe VDI 2035, Blatt 2, Abschn. 6.6. Elastomere und Kunststoffe können durch Inhibitoren sogenannte „filmbildende Amine“ und ölartige Stoffe geschädigt werden (quellen, Festigkeitsverlust). Ursachen und Vermeidung von Sauerstoff- (Luft-) Zutritt. Ein außergewöhnlicher Zutritt von Luft in Wärmenetzen macht sich primär durch verstärktes Auftreten von Gaspolstern bemerkbar, weil die ca. 21 % Sauerstoff der Luft durch Korrosion an „schwarzem“ Stahl verbraucht werden und die 79 % Inertgase (Stickstoff) an den höchsten Punkten der Heizanlage ausgasen. Bei automatischer Systementlüftung geht diese wichtige Information oft verloren! Trotz richtiger Bau- und Betriebsweise von Wärmenetzen ist der Zutritt geringer Mengen von Luft nicht zu vermeiden und in aller Regel auch tolerierbar. Man spricht dann von einer geschlossenen, technisch gasdichten Anlage oder in der VDI 2035, Blatt 2 von einem „korrosionstechnisch geschlossenen System" (geschlossenes System, in dem keine Schaden verursachende Korrosion abläuft). Sachgemäß gebaute und betriebene Heizanlagen weisen im Wasser Sauerstoffgehalte < 0,05 mg/l auf! Werte um und > 0,1 mg/l O2 sind Indizien für Mängel mit korrosionschemischen Folgen, weil man berücksichtigen muss, dass diese Werte aus einem Sauerstoffeintrag und einem gewissen Sauerstoffverbrauch durch Korrosion von „schwarzem“ Stahl resultieren. In Wärmenetzen mit oben liegendem, offenem Ausdehnungsgefäßen (Offene Anlagen) ist der Zutritt von Luft besonders ausgeprägt, wenn Heizungswasser durch das Ausdehnungsgefäß zirkuliert. Die Anbindung mittels Stichleitungen vermindert den Luftzutritt, s. VDI 2035,. 2, Abschn. 7.2. In Anlagen mit Membran-Ausdehnungs-Gefäß (sicherheitstechnisch geschlossene Anlagen) ist der Luftzutritt in der Regel minimal. Es kann aber relativ viel Luft ein-dringen, wenn u. a. (siehe auch VDI 2035, Blatt 2, Abschn. 7.4, 9.2, 9.3 und Anhang A)
das Ausdehnungsgefäß (AD-Gefäß) falsch ausgelegt ist (nicht das Ausdehnungswasser-Volumen aufnehmen kann),
Druck im AD-Gefäß nicht auf den statischen Druck der WW-Heizanlage abgestimmt ist,
das Wärmenetz zu wenig Wasser enthält und der Druck zu niedrig ist (Wartungsproblem),
zu starke Umwälzpumpen installiert sind und der Wasserfluss an nicht vakuumdichten Ventilen „abgearbeitet“ wird, „nicht-sauerstoffdichte“ (s. DIN 4726)
für Flächenheizungen oder Rohre / Schläuche zur Heizkörper-Anbindung in nennenswerter Menge eingebaut sind (gilt auch für offene Anlagen).
Membran-AD-Gefäße mit Pressluftpolster führen dem Wärmenetz auch definierte Luftmengen zu, da die Membranen nicht gasdicht sind.
Ein Inertgaspolster aus Stickstoff vermeidet das Problem. Mängel der beiden ersten Spiegelstriche führen auch zu erhöhter Wassernachspeisung mit der Gefahr von übermäßiger Belagbildung durch „Kesselstein“, siehe VDI 2035, Blatt 1.
Als Abhilfemaßnahmen bei verstärktem Luftzutritt sollen zuerst immer technische Lösungen gesucht und realisiert werden! Dies gilt auch bei
erhöhtem Sauerstoffeintrag durch „nicht sauerstoffdichte“ Flächenheizungen, bei der die Systemtrennung als erste Wahl anzusehen ist, siehe VDI 2035, Blatt 2, Abschn. 7.1 und 7.5.
Chemische Mittel zur Sauerstoffbindung und Korrosionsinhibitoren sollten nur zum Einsatz gelangen, wenn
technische Lösungen nicht oder nur sehr schlecht durchzuführen sind. Sie erfordern eine regelmäßige Kontrolle der Wirksamkeit und ggf. Nachdosierung, siehe VDI 2035, Blatt 2, Abschn. 8.3 - 8.4. In größeren Abständen kann ein Ersatz der Wasserfüllung erforderlich werden. Elektrochemische Verfahren führen oft zu ungünstiger Schlammbildung. Physikalisch wirkende Anlagen entgasen nicht nur, sondern belüften oft auch das Heizwasser. Sie sind nur in der Anfangszeit von schlecht entlüftbaren Heizanlagen sinnvoll, nicht aber im Dauerbetrieb, siehe 4, Absatz 1. 5 Ursachen und Vermeidung von pH-Wert Veränderungen Trinkwasser von öffentlichen Versorgern hat eine verborgene Alkalität in Form von Verbindungen der Kohlensäure mit Erdalkalien („Karbonathärte“) oder Alkalien (Natriumbikarbonat). Die Verbindungen der Kohlensäure zersetzen sich beim Erhitzen unter Bildung alkalischer Stoffe (Karbonate), weshalb sich im Heizungswasser nach kurzer Betriebszeit in der Regel ein „schwach alkalischer“ pH-Wert über 8,3 von selbst einstellt. Bei Verwendung von enthärtetem Wasser (Weichwasser) als Füll- und Ergänzungswasser kann der pH-Wert über 9,5 ansteigen, s. Abs.3.5. Den pH-Wert senkende, saure Stoffe resultieren aus Chemikalienzugaben (z. B. Ascorbinsäure) oder unzureichend ausgespültem Frostschutzmittel (gesamtes System mehrmals gründlich spülen!). Falls sich nach kurzer Betriebszeit im Heizungswasser ein „schwach alkalischer“ pH-Wert von > 8,3 nicht selbst einstellt, ist dieser durch Zugabe von chemischen ph-Wert Anhebern zu korrigieren. Vor weiteren Korrekturen erst 2-4 Wochen Betrieb abwarten! Ursachen und Vermeidung hoher elektrischer Leitfähigkeit (LF) Die LF (vereinfacht, ein Maß für den „Salzgehalt“) des Heizungswassers ergibt sich primär aus der LF
des Füll- und Ergänzungswassers. Bei Füllung mit Trinkwasser kann sich die LF mit der Zeit vermindern, wenn Kalk ausgefällt wird. Bei enthärtetem Wasser nimmt die LF in der Regel zu. Auch durch Zugabe von Korrosionsinhibitoren und verschiedene andere Mittel (z. B. Frostschutzmittel, Natriumsulfit) wird die LF deutlich erhöht. Gleichzeitig werden aber über die chemischen Korrosionshemmer die Korrosionsgeschwindigkeiten verlangsamt. Durch „salzarmes“ Heizwasser mit einer LF bei 25 °C < 100 μS/cm lassen sich Korrosionsvorgänge stark vermindern, wenn es sich um sauerstoffarmes Wasser handelt. Wenn man Wärmenetze mit Leitungswasser abdrückt und mit entsalztem Wasser (mit LF < 20 μS/cm) ausreichend spült und dann füllt, kann die Leitfähigkeit bei unter 50 μS/cm gehalten werden. Dies gilt besonders für größere Anlagen mit > 3 m³ Netzinhalt. Durch den ebenfalls reduzierten Calciumgehalt wird auch die Steinbildung minimiert. Entsalztes Wasser kann vor Ort erzeugt werden oder bei größeren Mengen fertig aufbereitet angeliefert werden. (Behälter und Tanklastzugweise) Durch enthärtetes Wasser (Weichwasser) wird die Kesselsteinbildung vermindert, nicht aber die LF!
Wasserchemische Anforderungen
Ein pH-Wert bei 25 °C von (min. 8,2) 8,5 - 9,5 (max. 10,0) und eine elektrische Leitfähigkeit bei 25 °C unter 100 μS/cm im Heizungsumwälzwasser verringern die Korrosionsgefahr an Eisen- und Kupferwerkstoffen auf ein Minimum, wenn zugleich ein niedriger Sauerstoffgehalt von unter 0,05 mg/l vorliegt. Bei einer Heizwasser-Leitfähigkeit > 800-1000 μS/cm ist eher ein pH-Wert von 9-9,5 zu empfehlen. Bei Aluminiumwerkstoffen soll der pH-Wert bei 25 °C 8,5 (Aluminium) bzw. 9,0 (Aluminium- Legierung) nicht übersteigen. In richtig gebauten und betriebenen Wärmenetzen aus überwiegend un- oder niedrig legiertem Stahl stellt sich nach kurzer Betriebszeit ein sauerstoffarmes Heizungswasser mit < 0,05 mg/l O2 von selbst ein, wenn unüblicher Luftzutritt vermieden wird. Auch ein „schwach alkalischer“ pH-Wert ergibt sich oft von selbst. Eine LF < 100 μS/cm erhält man durch entsalztes Füllwasser.
Korrosionsschutz durch sachgerechte Planung
Der optimale Korrosionsschutz aller technischen Anlagen - auch von Wärmenetzen - muss bei der Planung beginnen und deren anlagen- und betriebs-spezifische Eigenheiten berücksichtigen, siehe VDI 2035, Blatt 2, Abschn. 7. Wichtige Punkte sind u. a. die
- Anlagenbauart: Günstig geschlossene Anlagen mit Membran AD-Gefäß mit Stickstoffpolster. Systemtrennung bei
Flächenheizungen mit sauerstoffdurchlässigen Werkstoffen.
- Auslegung: Heizkessel, Umwälzpumpen, AD-Gefäß und Heizflächen gut aufeinander abgestimmt.
- Werkstoffwahl: Günstig „schwarzer“ Stahl mit Pumpen und Armaturen aus Guss, ggf. Kupferwerkstoffe, auch mit
„sauerstoffdichten“ Flächenheizungen. Aluminium mit angepasster Wasserchemie.
– Wasserbehandlung
Mit „Chemie“ sparsam umgehen (ggf. zur pH-Korrektur) und salzarmes Heizwasser anstreben.
Korrosionsschutzmittel sollten nur eingesetzt werden, wenn die Vorgaben an gelöstem Sauerstoff und die anderen technischen Empfehlungen nicht eingehalten werden können. Ausnahmen bestehen bei bereits stark korrosiven Anlagen. Bei salzarmem Füllwasser mit LF < 100 μS/cm kann die normale Nachspeisung für Anlagen < 350 kW mit Rohwasser erfolgen. Bei Anlagen > 350 kW soll sie mit entsalztem Wasser erfolgen. Dadurch werden auch die Forderungen der VDI 2035 Blatt 1 hinsichtlich Steinschutzes erfüllt. Die Zeit zwischen Druckprobe und Inbetriebnahme soll möglichst kurz sein.
Die Folgen unsachgemäßer Wasseraufbereitung:
Korrosion und Steinbildung verursachen mehr als die Hälfte aller Reklamationen in modernen Heizungssystemen.
Wärmetauscher, blockierende Pumpen, defekte Ventile, verstopfte Rohre sorgen für Ärger und Stress beim Kunden, Fachfirma und Hersteller.
Das muss nicht sein! Alpenland Heizungswasser bietet Ihnen das richtige Wasser für alle Anwendungen!
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Das muss nicht sein! Alpenland Heizungswasser bietet Ihnen das richtige Wasser für alle Anwendungen!
Heizwasseraufbereitung nach den VDI-Richtlinien soll folgende Maßnahmen beinhalten:
- Enthärtung
- Entsalzung
- ph-Stabilisierung
- Sauerstoffreduktion
- chemische Korrosionsverhinderung
Die Firma Alpenland Heizungswasser möchte hier einen Schritt weiter gehen:
Bei uns erhält der Fachhandwerker oder der Betreiber alle notwendigen Materialien, um alles nach der eigenen Fachkunde selbst zu machen. Dies wird kombiniert mit einem fairen Preis und fachkompetenter Beratung. Denn das Allerwichtigste ist die Beratung der Verantwortlichen in der Umsetzung.
Die momentanen Marktführer sind zu 90 % im Bereich Trinkwasser aktiv und haben bei Heizungswasseraufbereitung im Detail nicht die Kompetenz, die der Handwerker benötigt.
Der Focus von Alpenland Heizungswasser liegt aber genau hier. Und dies wird sich in der Praxis behaupten. Zusätzlich liefern wir auch noch das fertig aufbereitete Heizungswasser für die Befüllung vor Ort. Das Füllwasser wird normgerecht von uns aufbereitet und direkt an die Zieladresse geliefert.
Der Fachhandwerker kann sich auf seine normalen Dienstleistungen konzentrieren. Die Gewährleistungsgefahr für den Handwerker wird ausgeschaltet.
Sicherheit dank Norm VDI 2035 „Das Dokument gilt für Wassererwärmungsanlagen DIN 4753 und für Warmwasserheizunganlagen nach DIN EN 12828 innerhalb eines Gebäudes, wenn die Vorlauftemperatur bestimmungsgemäß 100 °C nicht überschreitet. “ - nach VDI 2035. Es gibt aber durchaus verschiedene Normen für verschiedene Bereiche. „Für das Heizungswasser ist nach der Übergabe der Anlage der Betreiber – der Konsument - verantwortlich. Der Heizungstechniker muss im Zuge der Inbetriebnahme dafür sorgen, dass die Anlage sauber (gespült) und mit aufbereitetem Wasser gefüllt ist. Der Heizungstechniker oder Kältetechniker muss den Betreiber informieren, dass eine regelmäßige Überprüfung des Heizungswassers und des Kühlwassers unbedingt erforderlich ist und die Aufbereitung des Füllwassers sowie die periodische Wartung ausdrücklich anbieten. Die Beauftragung eines Heizungstechnikers (mit der Gewerbeberechtigung für das Heizungsbauer-Handwerk) bietet den Konsumenten die Rechtssicherheit, den Regeln der VdI2035 Norm entsprochen zu haben.“ Alpenland Heizungswasser wird gemäß der Norm VDI 2035 aufbereitet! |
Wenn Sie sich für unseren Service interessieren, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir stehen Ihnen gerne mit fachlicher Kompetenz zur Verfügung. |
Alpenlandheizungswasser KG
Terminalstraße Mitte 18 I 85356 München
[email protected]
Tel:: 0800 381 4202 I Fax: 0800 381 209
[email protected]
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